Geschichte der Sammlung
Die Antikensammlung in der Kunsthalle zu Kiel ist in der Leitung und Verwaltung seit ihrem Bestehen dem Lehrstuhl für Klassische Archäologie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel angeschlossen. Ihren Grundstock bildet die Sammlung von Gipsabgüssen, deren Kern die im Jahre 1842 von Peter Wilhelm Forchhammer (Professor für Altertumswissenschaften und Philologie 1836-1894) erworbenen Abgüsse der Elgin Marbles darstellen. 1843 wurde die Sammlung im Ostflügel des Kieler Schlosses eröffnet, wo sie bis 1887 verblieb. Gegründet und gefördert von den Bürgern des Landes, war dieses Kunstmuseum von Beginn an "offen und zugänglich für jedermann, zum Genuss und zur Belehrung für jedermann".
Unter Forchhammers Nachfolger A. Milchhöfer, der von 1895 bis 1903 als Professor für Klass. Archäologie in Kiel lehrte, wurde die Sammlung durch zwei Komplexe antiker Originalwerke bereichert. Zum einen wurden 1895 aus Berlin 137 Dubletten der Schliemann-Sammlung an die Antikensammlung der Universität abgegeben: Gefäße, Idole, Hausgerät und Werkzeuge aus Troja. Zum anderen erhielt Kiel im Jahre 1896 vom Antiquarium der Königlichen Museen in Berlin eine beträchtliche Anzahl ägyptischer, kyprischer, etruskischer, griechischer und römischer Kunstwerke als Dauerleihgaben.
Die ersten eigenen Erwerbungen von Originalwerken für die Kieler Antikensammlung werden F. Noack (Professor für Klass. Archäologie 1904-1908) verdankt. Noack erwarb 1906 im Athener Kunsthandel 37 Terrakotten, Vasen und Vasenfragmente. Zu diesen gehören eine kleinere Kollektion mykenischer, eine stattliche Anzahl geometrischer sowie eine Gruppe korinthischer Vasen.